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Blume

Die Basis stellt sich vor

Ein Interview mit Petra und Montserrat.

unabhängig, einzeln, miteinander, füreinander

Wie hast du deine erste Kundalini Yoga Stunde erlebt?

Petra: Schön, beruhigend und doch energetisierend. Ich konnte das Gefühl nicht in Worte fassen und war mir auch nicht sicher, ob dieser Stil mir zusagt. Ich war mir nur bewusst, dass es anders war als meine bisherigen Yogastunden. Ich fühlte mich völlig entspannt und doch voller Energie zugleich, ganz besonders.

Montserrat: Ich kann mich sehr gut erinnern, wie ich aus der ersten Kundalini Yoga Stunde kam. Ich war unglaublich zentriert und ruhig zugleich und in einer unglaublichen Präsenz sowie komplett energetisiert. Mein erster Impuls war «So will ich mich jeden Tag fühlen». 

Kritisch wie ich bin, sagte ich mir «Das war das erste Mal, und mein Körper hat Endorphine ausgeschüttet.» Ich ging ein paar weitere Male, um zu überprüfen, ob die Wirkung sich wiederholte. Es bestätigte sich jedes Mal. Es kam mir vor, dass alles, was ich bis dahin gemacht hatte, sich zu einem Ganzen fügte.

Was macht für dich Kundalini Yoga so einzigartig?

Petra: Für mich ist es klar der Mix, mal ist es eine ruhige meditative Stunde, mal voller Power. Und ich liebe es, mit einer Meditation die Yogastunde zu beenden.

Montserrat: Die unendliche Vielfalt an Möglichkeiten macht die Einzigartigkeit aus. Von ruhig meditativ  bis hin zu dynamisch energetisierend. Kurz gesagt, es ist ein Gesamtpaket wo jeder Mensch eingeladen ist, sich drauf einzulassen.

Was möchtest du deinen Yoginis vermitteln?

Petra: Ich möchte Kundalini Yoga eine neue Frische geben, angepasst auf unser Umfeld, frei von Dogmen. Es soll für jeden zugänglich sein, unabhängig von Alter, Geschlecht und Körperzustand. Ich versuche einen Ort zu schaffen, an dem sich jede*r wohl fühlt, ganz ohne Wertung und sich erlaubt, einfach zu sein, in sich zu gehen, sich selbst zu erforschen und sich so annehmen, wie man sich gerade fühlt. Ich zeige meinen Yogis ein Werkzeug, welches sie auf Ihrem Weg unterstützen kann.

Montserrat: Ich möchte ihnen einen Ort vermitteln, wo jeder Mensch, der den Raum betritt, seinen eigenen Platz findet: der Platz für seine Authentizität, für sein Herz, für seine Gefühle. Ein Ort wo jede*r sein kann, wie sie/er ist, ohne bewertet zu werden. Ein Ort, wo jede*r sich selbst erforschen und finden darf, zu seiner inneren eigenen Wahrheit und auf seinem eigenen Weg geht.

Wenn du nicht auf der Matte bist, wo bist du zu finden?

Petra: Ich bin viel draussen in der Natur mit meinem Hund, irgendeinem gemütlichen Kaffee mit Freunden, am Kochen mit meinem Mann, in den Bergen am Wandern, irgendwo in der Welt neue Orte am Auskundschaften oder auch nur mal mit einem Buch und einer Tasse Tee/oder einem Glas Wein auf der Couch. 

Montserrat: Mich findest du viel in der Natur, am Wandern, in den Bergen, am Laufen, Spazieren oder auf den verschiedenen Seen mit meinem Kajak. Auch bin ich in meinem Garten anzutreffen, wo ich mich bei der Gartenarbeit gut erden kann und immer wieder Inspiration finde und ein Ort zum Verweilen ist. 

Wie beeinflusst Yoga deinen Alltag oder was nimmst du mit?

Petra: Ich gehe bewusster durch den Tag, nehme Vieles intensiver wahr. Zudem versuche ich in stressigen Situationen immer wieder innezuhalten und tief durchzuatmen und folge mehr und mehr meinem Herzen.

Montserrat: Ich nehme sehr viel Ruhe, Zentriertheit und Vollständigkeit in meinen Alltag mit. Gute Verbindung zu mir selbst, Wachheit, Präsenz, Herzqualität und mich selbst.

Wie bist du zum Yoga gekommen?

Petra: Die erste Stunde habe ich ganz unspektakulär in einem Fitnessstudio besucht. Obwohl ich die eine Yogastunde fix in mein Gymplan miteingebaut habe, hat mich der «WOW-Effekt» erst auf meiner längeren Reise durch Costa Rica gepackt.

Montserrat: Ich war 14 Jahre alt als ich das erste Mal mit Yoga in Berührung kam. Da ich mit älteren Freunden zusammen war und einige von ihnen in Indien gewesen waren, erzählten sie mir interessante Dinge über Yoga, Atmung und Meditation. Ich fand das alles sehr aufregend und spannend. Als Bewegungsnaturell begann ich, zu Hause in meinem Zimmer mit Yoga (Asanas), Atmung und Meditation zu experimentieren an. Die Kombination von Atmung, Bewegung und Meditation hat mich fasziniert und bis heute nicht losgelassen.

Yoga aus spirituellen Gründen oder aus körperlichen Gründen machen?

Petra: Ich denke, viele praktizieren hauptsächlich aus körperlichen Gründen stellen bald mal fest, dass die regelmässige Praxis sie erdet, mittet und in Verbindung mit sich selbst bringt. Ob sie das als spirituell bewerten, liegt im Auge des Betrachters.

Dann gibt es jene, die hauptsächlich aus spirituellen Gründen praktizieren. Für mich schliesst das Eine das Andere nicht aus.

Ich persönlich praktiziere, um mich selbst zu erforschen, meinen Körper wahrzunehmen, meine Gedanken in Balance zu bringen und mein Mindset klarer auszurichten. Yoga ist für mich quasi ein Date mit mir selbst - eine Einheit meines Körpers und meiner Spiritualität. 

Montserrat: Als ich jünger war, war es ein Experimentieren, wahrzunehmen was mit mir, meinem Körper passiert und wie es sich anfühlt. Mit der Zeit hat sich meine Praxis verändert.

Mit meiner Entwicklung und dem Älterwerden hat sich mein Bewusstsein verändert und es geht mir heute um innere Transformation und Entwicklung.

Ich praktiziere heute aus meinem Herzen und meiner Seele.

Was ist das schönste für dich nach einer Yogastunde?

Petra: Wenn ich die zufriedenen, strahlenden, entspannten Gesichter sehe und die Yogis mir sagen: Danke, das hat sehr gutgetan. Und.. wenn ich mich völlig in mir angekommen fühle.

Montserrat: Die Veränderung in den Gesichtern der Yogis zu sehen, von Tränen bis Glückseligkeit. Wahrzunehmen wie jede*r für sich selbst und gemeinsam in der Gruppe die Verbindung kreiert hat und ich einmal mehr glücklich und erfüllt nach Hause gehe.

Was hat sich in deinem Leben verändert seit du Yoga machst?

Petra: Ich bin ruhiger, mehr bei mir, nehme meinen Körper noch klarer und intensiver war.

Montserrat: Seit ich Kundalini Yoga praktiziere bin ich ruhiger geworden - nicht aber weniger lebendig. Ich bin fokussiert und zentriert was zur Folge hat, dass ich nicht mehr so schnell aus der Ruhe zu bringen bin. Das nennt man Gelassenheit.

Was ist deine Vision? Wohin führt dein Weg?

Petra: Kundalini Yoga ist ein so wertvolles Werkzeug. Ich möchte dieses Werkzeug weitergeben und aufzeigen, wie jeder für sich selbst diese Praxis ganz einfach in seinen Alltag integrieren kann. Auch möchte ich aufzeigen, wie kraftvoll wir alle sind, welche Gaben wir haben und uns dessen bewusst werden und unseren eigenen individuellen Weg gehen dürfen.

Ich wünsche mir ein Miteinander und Füreinander.

Montserrat: Meine Vision und das Wohin... hmm

Ich wünsche mir ein Miteinander auf allen Ebenen.

Ich wünsche mir einen Raum, wo authentische Begegnungen stattfinden, die uns wechselseitig bereichern und inspirieren. 

Wo wir uns gegenseitig wertschätzen, ohne zu beurteilen, aufeinander eingehen, ohne sich aufzudrängen, uns gegenseitig einladen, ohne sich übermässig zu beanspruchen. 

Einen Raum für Menschen, wo sich jedes wunderbare Wesen in seiner Art entdecken und entfalten darf.

Lasst uns zusammen den Weg unserer Herzen gehen. 

Es spielt keine Rolle wie wir es machen, sondern dass wir es machen. Dass wir uns zeigen, wie wir sind. Dass wir die Liebe in dieser Welt für uns im Eigenen und im Kollektiv manifestieren.

Ich wünsche mir einen Yogaraum, wo wir unseren Herzen folgen, in allen Manifestationen, die es gibt.

Glück gehört zu deiner Natur. Es ist nicht falsch, es sich zu wünschen. Was falsch ist, ist es draußen zu suchen, wenn es drinnen ist.

Ramana Maharshi